2008
James Bond und ZDF - Arena auf der Seebühne

Für die spektakuläre Umsetzung von Puccinis Opernthriller Tosca begeisterten sich 2008 nicht nur Besucher aus aller Welt: Im Juli 2007 hatte ein Team von EON Productions, der Produktionsfirma, die hinter den Bond-Filmen steht, eine der letzten Tosca-Proben besucht. Produzentin Barbara Broccoli und Regisseur Marc Forster waren beeindruckt – von der einzigartigen Location am Bodenseeufer, dem imposanten Bühnenbild mit seinen technischen Möglichkeiten und der modernen Architektur des Festspielhauses. Und so wurde die Bregenzer Tosca Anfang Mai 2008 für zehn Tage zum Schauplatz des Bond-Streifens Quantum of Solace. In siebeneinhalb Minuten packender Action im Festspielhaus und auf der Seebühne entdeckt Bond während der Tosca-Vorstellung erstmals seine Widersacher. Regisseur Marc Forster hat das Spiel auf dem See auf ganz eigene Art und Weise in die Filmhandlung eingefügt: Die Jagd durch das Festspielhaus läuft am Schluss ab wie ein apokalyptischer Stummfilm – immer wieder durchsetzt mit den eindrucksvollen Szenen der Oper.
Kurz darauf, im Juni 2008, war das Tosca-Auge dann nicht mehr blau sondern ZDF-Orange: Die Seetribüne wurde während der Fußball-Europameisterschaft 2008 in Österreich und in der Schweiz zur Public Viewing Arena: An allen ZDF-Spieltagen moderierte und kommentierte die „ZDF-Dreierkette“ Johannes B. Kerner, Jürgen Klopp und Urs Meier vor tausenden begeisterten Fans. Mehr als 160.000 Schlachtenbummler feierten drei Wochen lang ein Fußballfest.
Der Festspielsommer 2008

Nach den Bond-Dreharbeiten und dem ZDF-EM-Studio konnte das - inzwischen wieder blaue - Tosca-Auge im Rahmen des Festspielsommers 2008 auch in seiner "Originalform", nämlich als Opernkulisse, die Besucher an den Bodensee locken: Sie machten Tosca zur bestbesuchten Seebühnen-Opernwiederaufnahme der vergangenen zehn Jahre.
Ernst - Krenek - Schwerpunkt

Das weitere Festspielprogramm stand im Sommer 2008 ganz im Zeichen eines umfangreichen Schwerpunkts, der dem österreichischen Komponisten Ernst Krenek gewidmet war. Im Zentrum stand Kreneks „Bühnenwerk mit Musik“ Karl V. als Oper im Festspielhaus sowie Kehraus um St. Stephan als Operette im Kornmarkt. Die Orchesterkonzerte der Wiener Symphoniker und des Symphonieorchesters Vorarlberg drehten sich mit Werken rund um Götter, Könige und Parteivorsitzende ganz um die Thematik „Macht und Musik“. Der Ernst-Krenek-Schwerpunkt der Bregenzer Festspiele wurde darüber hinaus im September 2009 der von der Fachzeitschrift „Opernwelt“ als „Wiederentdeckung des Jahres“ ausgezeichnet.
Schauspielschwerpunkt: Ein Highlight des Festspielsommers

Zwei ausverkaufte Schauspielproduktionen – das Wiener Theater in der Josefstadt mit Buddenbrooks von John von Düffel nach Thomas Mann im Theater am Kornmarkt, das Hamburger Thalia Theater mit René Polleschs Die Welt zu Gast bei reichen Eltern im Shed8 – und hervorragende Kritiken haben den neuen Schauspielschwerpunkt auch in seinem zweiten Jahr zu einem Highlight des Festivalsommers gemacht.
Die zeitgenössische Reihe Kunst aus der Zeit konnte in diesem Jahr auf der Werkstattbühne mit drei Uraufführungen aufwarten, das Jugendprogramm crossculture erreichte mit dem umfangreichsten Programm seit Anbeginn einen neuen Teilnehmer- und Besucherrekord.